Eignet sich jedes Dach für Photovoltaikanlagen?
Müssen Photovoltaikanlagen nach Süden ausgerichtet sein und dürfen nur in einem bestimmten Winkel geneigt sein? Diese Annahmen und Voraussetzungen sind längst überholt. Auch Dächer, die nach Osten, Westen und Norden hin gelegen sind, können mit Photovoltaikmodulen ausgestattet werden. Anders als noch zu Beginn, haben die Anlagen heutzutage eine Effizienz, die dafür ausreichend hoch ist. Dies bezieht sich nicht nur auf die Himmelsrichtung, auch die Neigung ist daher nicht mehr so ausschlaggebend.
Um das Sonnenlicht bestmöglich ausnutzen zu können, wird bei Ost- und Westdächern oftmals sogar eine Installation auf beiden Seiten favorisiert. Dabei ist sowohl ein hoher Ertrag am Morgen als auch am Abend möglich. Bei Dächern, die sich in Richtung Süden befinden, bleibt die Sonneneinstrahlung den ganzen Tag über ziemlich gleich. Bezüglich der Neigung sollte allerdings darauf geachtet werden, dass die Ausrichtung und der Winkel nicht zu weit in Richtung Osten oder Westen abfallen. Ansonsten sinkt der Ertrag wieder. Optimal ist eine Neigung, die zwischen 30 und 35 Grad liegt.
Die richtige Konstruktionsart für jedes Dach
Es lässt sich festhalten: Eine Montage von Photovoltaikanlagen ist bei fast jeder Dachform und Konstruktionsweise möglich, da eine Vielzahl an unterschiedlichen Systemen zur Verfügung steht. Wichtiger als die Dachform ist jedoch die Art wie das Dach gedeckt ist. Bei ähnlichen Arten kann auch unabhängig von der Form das gleiche Montagesystem gewählt werden. Dies ist etwa bei Pultdächern mit Dachpfannen und bei Schrägdächern der Fall.
Die meisten Photovoltaikanlagen wurden bislang auf Flachdächern von Gebäuden der Gewerbe- und Industriebranche realisiert. Dabei handelt es sich vorrangig um kommerzielle Anlagen. Aber auch kleinere, nicht-kommerzielle Photovoltaikmodule werden auf Flachdächern installiert. Vorrangig bei Einfamilienhäusern, jedoch ebenfalls auf Carports oder Garagen. Die Photovoltaikanlagen können auf Flachdächern einfach abgestellt werden. Zusätzlich ist lediglich eine Fixierung notwendig, damit die Module von Wetter und Witterung nicht beeinträchtigt werden. Eine weitere Möglichkeit zur Installation bieten Indach-Systeme, bei denen die Photovoltaikanlagen in das Dach eingebettet werden, wodurch sie auf den Dachpfannen aufliegen, jedoch trotzdem mit der Dachstruktur abschließen.
Weitere Parameter zur Entscheidungsfindung
Neben der Form und Struktur ist auch die Fläche des Daches dafür ausschlaggebend, ob eine Photovoltaikanlage sinnvoll ist. Prinzipiell wäre aus rein technischer Sicht eine Anlage mit nur einem Modul möglich. Allerdings ist die Gewinnung des Stroms dann so gering, dass dieser für die Versorgung eines Haushaltes nicht ausreicht. Durchschnittlich ist eine Fläche von 24 Quadratmetern notwendig, auf der etwa 15 Photovoltaikmodule mit je 335 Watt ihren Platz finden, um eine Strommenge von gut 5000 Kilowattstunden zu erzeugen, die circa dem Bedarf eines Haushaltes einspricht. Um den Strom möglichst effizient zu nutzen ist zudem ein Stromspeicher wichtig, da der erzeugte Strom nicht immer direkt verbraucht wird.
Auch der Zeitpunkt der Montage und die erwartete Lebensdauer können wichtige Parameter darstellen. Die Installation der Photovoltaikanlage muss nicht direkt bei dem Bau des Hauses erfolgen. Eine nachträgliche Montage ist jederzeit möglich. Wichtig ist jedoch, dass der Zustand des Daches nicht zu stark beeinträchtigt ist. Ansonsten sollte eine Sanierung vor der Montage der Module erfolgen, da diese eine Lebensdauer von mindestens 25 Jahren besitzen. Inwieweit dabei Kosten oder Nutzen überwiegen und ob sich eine Photovoltaikanlage auf Ihrem Gebäude lohnt, prüfen wir gerne individuell.
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